Freitag, 28. Februar 2014

Sommermischung

Schöne Leinengarne ohne synthetische Beimischung sind schwer zu bekommen, also ist selber spinnen angesagt.



Leinen im Band gibts in diversen Farben. Weil ich aber nicht so ein plattes unifarbenes Garn wollte, war mischen angesagt. Nun besteht Leinen im Band aber aus Werg, was verschieden lange Fasern bedeutet und deshalb nicht auf der Trommelkarde gemischt werden kann. Aber ich hab ja mein tolles Brettchen.



Darauf hab ich zwei Grüntöne mit etwas zitronengelber Seide gemischt und diese kleinen Batts in Streifen gerissen versponnen.



Was alles andere als einfach ist, da es sich stellenweise durch die kurzen Leinenstapel nur schwer ausziehen lässt. Eine erste Strange hab ich geschafft, wobei mir oft nur das Ziel vor Augen die nötige Geduld gab.


200g/367m • 80% Leinen 20% Seide • mit sich selber vezwirnt

Da hat mir die Muse wieder mal einen Streich gespielt als ich die Materialien und Farben sah, aber noch reicht es nicht für mein geplantes Projekt...

Passiert euch das auch, dass sich eine anfänglich begeisternde Idee als schwierige Aufgabe herausstellt, nicht nur in Bezug auf die Herstellung sondern auch an eure Geduld und Ausdauer? Wie hartnäckig seid ihr in so einem Fall? Bleibt ihr dran oder ändert ihr euren Plan?

Dienstag, 25. Februar 2014

Voll elektrisch!

Nein, nicht das Garn, das ist völlig entspannt.


95g/183m

Gesponnen aus einem ArtYarn-Batt von TiraBarba, welches ich in der Spinnwebstube gekauft hatte. Eine wilde Mischung aus Schafwolle quer aus der ganzen Welt, Bourette- und Maulbeerseide, Alpaca, Kaschmir, Baby Kamel und Baby Yak. Alles Natur, genauso wie ich es mag.



Dieses Garn ist eine besondere Premiere für mich. Sowohl gesponnen als auch verzwirnt hab ich es auf meinem Ashford E-Spinner. Bisher hab ich mich gescheut darauf zu spinnen und nur damit gezwirnt, aber Navajozwirn hat mich bereits wieder an die Grenzen gebracht.



Denn der wirklich starke und schnell laufende Spinner kann nur via Kippschalter direkt am Gerät an- und ausgestellt werden - aber oft fehlt einem dafür eine dritte Hand. Was ab und an akrobatische Verrenkungen mit Beinen oder gar Füssen erfordert. Ich bin zwar sehr beweglich, aber Yoga mach ich dann doch lieber ohne Wolle.

Dank eines Fundes in meiner Elektro-Sammelsuriumkiste ist das ab sofort anders. Manchmal lohnt es sich doch, Dinge jahrzehntelang zu hüten. *gg* Auf der Suche nach einem Mehrfachstecker bin ich über dieses uralte Teil gestolpert.



Das ist ein Dimm- und Ein/Aus-Schalter, ziemlich sicher aus den frühen Achtzigerjahren, hihi. Ich denk, solche Stecker kann man heute sicherlich keine mehr kaufen. Aber ich bin froh, dass er genau so gebaut ist, denn nun kann ich ihn als ein/aus-Schalter für meinen E-Spinner benutzen.


Kein Bild für Sicherheitsfanatiker und Stromer

Sieht zwar sehr haarsträubend aus, aber es funktioniert tadellos. Ist eigentlich auch nicht gefährlich bei sachgemässer Verwendung, fehlt nur die dreifache Idiotenabsicherung.
Ich kann das Teil zwischen Verlängerungs- und Gerätekabel stecken und dank genügender Kabellänge muss ich die Dreifachsteckerei auch nicht direkt bei mir haben. So kann ich mich mit beiden Händen voll aufs Spinnen konzentrieren und bei Bedarf mit dem Fuss auf den Schalter drücken.
Das Stoppen funktioniert perfekt, nicht abrupt, aber eben doch sofort, beim Anlaufen reisst es mir auch nicht gleich den Faden aus der Hand, eben genauso wie beim betätigen des Geräteschalters. Also wie gemacht für mein elektrisches Teilchen. Einzig achtgeben muss ich, den Dimmer nicht zu verdrehen, hatte ich aber schnell raus.

Ich musste dafür null und nix an meinem e-Spinner rumbasteln und gekostet hat es mich keinen Franken. *gg* Aber nun macht es irre viel Spass elektrisch zu spinnen.

Lagert ihr auch noch so alte Teile?
Und verwendet ihr sie bei Bedarf dann auch?

Dienstag und damit Wollschaftag

Hexenwerk fragt heute beim Wollschaf:
Was magst Du an einem Strickblog? Was sind die Gründe, warum Du einen Blog gerne liest?
Was magst Du überhaupt nicht? Was sind Gründe dafür, dass Du einen Strickblog nicht wieder besuchen würdest?

Ich bevorzuge nicht unbedingt reine Strickblogs. Wichtig ist mir vor allem echte Kreativität, ob es nun das Stricken oder andere wollene Bereiche betrifft. Eigene Ideen, die gezeigt werden, ev. auch noch mit Erklärungen und hilfreichen Links, inspirieren und lassen neue Ideen wachsen. Das mitteilen der Entdeckung hilfreicher Seiten und Videos ist mir auch wichtig.

Blogs, die rein gar nichts verlinken, besuch ich meist nur einmal. Denn das Vernetzen macht einen Grossteil des Bloggens aus. Mit Links kann ich für mich neue, noch nicht bekannte Blogs entdecken, den Weg einer Idee zurück verfolgen und natürlich auch neue Inspirationen finden.
Dabei sollte der Blog bitte nicht mit Blinkis und anderem Schnickschnack (dazu gehören auch FB-Wimpel und andere störend aufploppende Banner) dekoriert sein. Ich bevorzuge klar strukturierte Seiten, die mir auch die Möglichkeit bieten, relativ schnell einen älteren Beitrag wieder zu finden.

Donnerstag, 20. Februar 2014

Flachs

Ich liebe Leinen, ob als Stoff für Kleidung, Vorhänge oder Tischwäsche und verstrickt sowieso.



So will ich natürlich auch Leinengarn spinnen, nur ist es schwierig an gute Flachsfasern zu kommen. Deshalb hab ich mal Leinenfasern im Band bestellt und erste Spinnversuche damit gemacht.



Ein Teststrängelchen à ca. 40g, dreifach navajo verzwirnt

Ist ein völlig anderes Spinnen, man muss mit feuchten Fingern das Gespinnst glattstreichen und besser nicht das Wasserschälchen runterschmeissen... Da das Band leider vorwiegend aus Werg (die kurzen Abfallfasern) besteht, ist vom Boden übers Sofa und die Kleider bis ins Gesicht alles voller Fasern. Das Ergebnis entschädigt mich aber für die nassen Beine und das Jucken im Gesicht.

Auch wenn's wie Schnur aussieht, es ist weicher und lässt sich auch relativ gut verstricken, wie mein Testläppchen beweist:



Das fertige Garn hab ich nicht ausgekocht, sondern nur in sehr heisser Waschbrühe liegen lassen und danach gespült. Zum Stricken auch nicht lange nach der richtigen Nadelstärke gesucht, sondern einfach die gerade in Reichweite liegende Rundnadel genommen. *g* So ist das Stück etwas fest geworden, was sich durchs eingehen beim Waschen mit etwas Steife bemerkbar macht. Mit dickeren Nadeln gestrickt wärs perfekt, weich im Griff mit schönem schweren Fall.



Da das Knäuelchen noch mehr hergab, hab ich gleich die neue Anleitung von Fadenstille für das Rosina-Glaskleidchen ausprobiert. Das erste Bild oben zeigt es euch als Windlichtlein, aber ich werde es wohl dem Gläschen für die Pflanzennachzucht überlassen.



Da mein Leinengarn dicker ist, besteht es aus nur drei Musterrapporten, welche ich auch nur einmal in der Höhe gestrickt habe. Hat Spass gemacht, lieben Dank Anett für die freie Anleitung.

Nach diesen Versuchen kann ich mich nun gelegentlich daran machen, den kleinen Rest



von einem guten Kilo auch noch zu verspinnen...

Dienstag, 18. Februar 2014

Wenn frau den Kopf nicht benutzt...

Der bunte BFL-Zopf war dran, wenn ich auch völlig planlos war, was ich daraus überhaupt machen soll.



Die Färbung war schon ideen- und planlos.



So hab ich einfach mal das Faserband der Länge nach geteilt und hintereinander zu einem Single versponnen. Bald war klar, dass ein Zweifachzwirn farblich nie im Leben aufeinander passen würde, da ich die Mitte totaaaal verfehlt hatte.

Aber wie nun verzwirnen? Ich mag Mouliné-Garne nicht wirklich und hatte auch abgesehen davon gar keine dünne Konenware hier. So hab ich mich dann für den Navajozwirn entschieden und dies zum ersten Male mit meinem e-Spinner gemacht. Dementsprechend siehts auch aus. *rotwerd*

Nun hab ich zwei Strangen megadickes Garn mit einer durchschnittlichen Lauflänge von ca. 140m/100g



und keine Ahnung was ich damit machen soll. Denn wie man am Knäuel sehen kann



sind die Farbverläufe sehr kurz. Dazu die schrillbunten Farben quer durchs ganze Farbspektrum. *augenroll* 480g BFL mit einer Gesamtlänge von 671m, die ich mit dicken Prügeln verstricken müsste... Somit wird dieser Flopp unter Beschäftigungstherapie mit sinnfreiem Resultat verbucht.

Zum Glück ist Fasernachschub in Sicht. In Zukunft werd ich mein Hirn einschalten bevor ich Farben anmische und auf Wollfasern bringe. Denn was macht eine erwachsene Frau mit solch kindlich schrillbuntem Bulkygarn?

Stricken mit Strickmaschine?


Das Wollschaf hat heute eine interessante Frage von Claudia:

Ich stricke von Hand und lese sehr gerne Strickblogs. In einigen wird vom Stricken mit Maschinen berichtet. Ich sehe Schals und oft auch Pullover etc. Nun meine Frage/Fragen dazu. Was spricht für eine Maschine, was dagegen, was geht nicht mit einer Maschine, für welche Stricktechniken sind Maschinen eine Erleichterung und natürlich zum Schluß – wie kompliziert ist der Umgang mit einer Maschinen, wieviele Strickstücke brauchts, bis man das kann?


Damit hab ich mich kurzzeitig befasst, nachdem ich relativ günstig eine einfache Strickmaschine ersteigert hatte. Aber sehr schnell war mir klar, dass dies nicht meins ist. Einerseits die Art der Tätigkeit an sich und andererseits die Zeit, die ich hätte aufwenden müssen, um wirklich das Optimum rausholen zu können.

Auch wenns mich wirklich gereizt hätte, neue Wege zu gehen und meinen erlernten Beruf als Schneiderin damit zu kombinieren, ich hab mich letztendlich dagegen entschieden. Denn das Stricken mit Maschine ist etwas völlig anderes als von Hand mit Stricknadeln. Handstricken kann ich an verschiedenen Orten, die Maschine braucht einen festen Platz - wofür mir schlichtweg der Raum fehlt.

So hab ich die Maschine wieder verkauft und mich lieber dem spinnen zugewandt. Die Spinnräder und Haspeln benötigen zwar auch ihren Platz, sind aber flexibler als eine Maschine. Dann ist mir beim Hantieren mit Wolle und anderen Fasern das direkte haptische Erleben des organischen Materials mit den Händen sehr wichtig und dies ist beim Maschinenstricken nicht so wirklich der Fall. Weshalb ich mich fürs spinnen, handstricken und nähen entschieden habe. Damit sind meine Tage auch mehr als gut ausgefüllt.

Samstag, 15. Februar 2014

Nicht gerade und nicht schief...

...einfach anders ist mein neuestes Pullöverchen geworden.

Das Teil hat mich einiges an Geduld gekostet. Denn nachdem ich schon fast alle Teile für einen schlichten Pullover gestrickt hatte, entschied ich mich um, weil mich die Muse aufs Heftigste geküsstgeknutscht hat. Also hab ich alles aufgeribbelt, neu berechnet und Neustart gemacht. Und wie's so geht, einmal ribbeln bringt das Ribbelmonster erst so richtig in Fahrt... Aber nun, allen Vor- und Rückwärts zum Trotz, er ist doch fertig geworden. :-)



Keine Kante ist glatt, sie laufen alle schräg und bilden Zacken. Ob Saum, Halsausschnitt oder Ärmelkante, keine ist gerade. Und das Ganze ist asymmetrisch konstruiert.



Verstrickt hab ich diese "Zauber"-Färbung, gedoppelt mit selber gefärbter Lotus Moon Night Lace.



Der Halsausschnitt am Rücken, natürlich auch mit Zacke. Hier kann man das feine Muster mit Verzopfungen besser erkennen, die Farbe stimmt leider nur annähernd. Blogger verschlimmbessert wieder die Fotos, sodass jeder Versuch, Bilder optimal zu formatieren sinnlos wird, was mich grad ziemlich nervt.

Die Fakten:
Eigenentwurf
Zitron Trekkin gedoppelt mit Lotus Moon Night Lace
gestrickt mit Nadeln Nr. 3.5
Totalgewicht 457g

Nun brauch ich glaub zur Entspannung eine ganz simple Strickerei. *lach* Was strickt ihr lieber? Kompliziert und mit viel Denkarbeit verbunden oder gerne schnell und ohne grosse Anstrengung?