Auch
diese Wolle hab ich verstrickt. So kurios das spinnen war, so irre war auch das stricken. Dass es eine Jacke werden will war von Beginn an klar, genauso auch, dass sie einen Riesenkragen bekommt. Der Rest gestaltete sich erst so nach und nach beim stricken. *lach*
Da ich keine Ahnung hatte, wie weit ich wirklich mit der Lauflänge komm, hab ich mit offenem Anschlag an der unteren Kante begonnen und die Körperteile etwas länger als Taillenlang gestrickt.
Achselnähte geschlossen und dann noch vor den Ärmeln den Kragen drangestrickt. Trotz des immensen Verbrauchs war da schon ersichtlich, dass auch noch nach dem stricken der Ärmel mehr als genug bleibt.
Die Ärmel wollt ich dann von oben direkt ins Armloch zu stricken, um mir die Gestaltung am Saum offen zu lassen. Das hat leider ausser enormem Nervenverschleiss zu gar nix Gescheitem geführt - ausser noch mehr Geduldsprobe beim aufribbeln. Denn dies geht eigentlich mit solch einem Garn gar nicht, ich musste, je nach Sitz der Noppen, Masche für Masche geduldig einzeln lösen...
Nun ja, war ja auch wirklich eine "grandiose" Idee, sowas mit solchem Garn das erste Mal zu versuchen. *augenroll* Diesen Weg werde ich aber auch mit anderer Wolle nicht mehr gehen, die Möglichkeiten eine schöne Armkugel zu gestalten sind mit dieser Methode einfach zu sehr eingeschränkt.
Deshalb hab ich dann die Ärmel auch mit offenem Anschlag gestartet und nur 7/8 lang gestrickt.
Mittlerweile hatte ich auch eine Idee, wie ich die unteren Abschlüsse gestalte. Eine Art Plissee, ganz einfach zu stricken und vor allem, nicht rüschig oder gar romantisch, was ich nämlich auf keinen Fall haben wollte.
Zum Schluss hab ich am Körperteil mit dem noch vorhandenen Garn dasselbe Plisseemuster gestrickt, so lange, bis die Wolle alle war.
Nur mit meinen Knöpfen bin ich nicht wirklich zufrieden, die dürften einen Ticken grösser und auch farblich anders sein. Da ich bis anhin nix, aber wirklich gar nix gefunden habe, sind jetzt mal diese Hornknöpfe dran. Vielleicht lauf ich ja doch mal noch an passende und auch bezahlbare Knöpfe ran. Die einzig wirklich passenden, die ich im Handel gefunden hatte, hatten einen stolzen Stückpreis von dreiunddreissig Franken. *schluck* So schön fand ich sie dann doch nicht...
Ach ja, so wurstig seh ich eigentlich nicht wirklich drin aus. Aber das Pullöverchen drunter hat ein Schösschen, was natürlich die Jacke nach aussen drückt. Effekt einer Rundumschlag-Knipserei, das Pullöverchen zeig ich später auch noch.
Aber eins ums andere, wie in Paris. ;-)
Ich hab also meine kompletten Strangen verstrickt, 912g/1321m. Die Körperteile, Kragen und Ärmel mit einem einfachen, zu den Noppen passenden, Muster, Vorreihe glatt rechts, Rückreihe 1li 1re mit Nadeln Nr. 5, den Plissee mit Nadeln Nr. 5.5. Obwohl es fast ein Kilo ist, fühlt sich die Jacke total leicht an. Damit die Noppen noch besser halten, hab ich die Jacke mit Wechselbädern etwas angefilzt.
Selber Garne spinnen zu können, bedeutet ein Vielfaches an Spass. Dieses Projekt hat mir von Beginn an viele fröhliche Stunden beschehrt, hab so oft gelacht weil ich mehrere Male nicht wusste, ob das überhaupt hinhaut. Das macht mir viel mehr Spass als aus Kaufgarn nach einer Anleitung was zu produzieren.
Wie gehts euch Handspinnern damit?
Und wie ist das für diejenigen unter euch, die nicht selber spinnen können oder möchten?