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Freitag, 31. Januar 2014

Maschen, soweit das Auge reicht

Stricken ist total in Mode und das wird, wie könnte es anders sein, natürlich kommerziell total ausgeschlachtet. Ihr glaubt es nicht? Na dann schaut mal, worauf man in der Bucht so stösst bei der Suche nach Strickmusterbüchern.

Bettwäsche, Geschirr, Vasen etc. sind ja schon alte Hüte. Aber da geht noch mehr!

Übertöpfe für die Pflanzen


Tische

Kerzenständer


ja sogar bis ins Bad verfolgen uns die Maschen

und um es abzurunden auch noch ein stilgerechter Briefkasten


wem das noch nicht genügt, der tapeziert auch noch die Wände


Natürlich gibts noch mehr, wie Magnettafeln, Uhren, Möbeltatoos und was weiss ich noch alles. Die Tapete ist das einzige, was ich mir eventuell vielleicht noch, wenn auch nur partiell, in meinem Heim vorstellen könnte, aber sonst?

Gefallen euch diese Designs?
Würdet ihr etwas davon kaufen?

Dienstag, 28. Januar 2014

Schwarzbuntes Grau

Eine weitere Färbung aus Fielers Buch, auch mit Galläpfeln. Laut Rezept hätte es Schwarz werden sollen. *lach*
Hab ich aber nicht ernsthaft erwartet, dafür gibts bessere Rezepte. Noch dazu war es recht aufwändig, braucht ich doch dafür Gelbholz, Krapp und Galläpfel, alles gemahlen. Da ich sicher sein möchte auch wirklich die Färbedrogen gekauft zu haben, kauf ich sie ungern in Pulverform. Was wiederum mörsern bedeutete. *schwitz*

In diesem Mix wird die ungebeizte Wolle gefärbt und danach mit Eisensulfat der Farbumschlag bewirkt.



Nun, Schwarz ist das nicht, sondern eine undefinierbare Farbe im Braun-Lila-Grau-Bereich (hintere Strange in Schneckenform). Nicht unschön und passt auch zu den andern Färbungen. Da die Herstellung der Flotte doch sehr arbeitsintensiv war, wollt ich sie nicht gleich wegschütten und hab noch eine ungebeizte Strange als zweiten Zug geköchelt. Mit dem Resultat ein schönes Dunkelgrau erhalten zu haben.



Und die passt perfekt in der Abstufung zu meinen grauen Strangen der letzten Färbung. *freu*
Vielleicht wärs besser den ersten Zug auch gleich mit dem Eisen in der Flotte zu färben? Mal sehen, ob ich das noch probiere. Die Wolle hat doch arg gelitten, da hier viel mehr Eisensulfat gebraucht wird. Sie fühlt sich grenzwertig knirschig an (insbesondere der erste Zug) also nicht unbedingt ein empfehlenswertes Rezept.

Da mir noch der eine und andere Farbton im Farbreigen für mein geplantes Strickprojekt fehlt, hab ich noch ein paar Strängelchen mit Sewo gefärbt.



Ja, diese Farben liessen sich fast alle auch natürlich färben. Aber ich hab nur noch wenige Strangen Zitron Trekking und möchte auch keine mehr kaufen. So war dies der einfachere Weg für mich.

Mein Farbreigen ist nun komplett:



Was aber nicht heisst, dass ich alle verwende oder nicht sogar noch die eine oder andere Farbe dazufärb. *kicher*
Fotografieren muss ich die auf jeden Fall nochmals, die Farben kommen leider nicht richtig raus, sind zu grell oder zu dunkel. Ich bemüh mich um ein besseres Bild, was ich dann, irgendwann mal, mit dem fertigen Projekt zeigen werde, versprochen.

Erst aber hab ich noch etwas anderes auf den Nadeln. War schon fast fertig, hat mir aber nicht gefallen und bekam deshalb einen Neustart. Und da ich es nicht mag, mehr als ein Strickwerk in Arbeit zu haben, muss der Farbreigen warten.

Freitag, 24. Januar 2014

Schattenspiele

Graufärbungen machen ja nun nicht wirklich Sinn, gibt es doch so viele schöne natürlich graue Wollfasern. Da ich aber gerade für ein neues Strickprojekt verschiedene Farben meiner natürlich gefärbten Zitron Trekking zusammenstelle und Grautöne wunderbar dazu passen würden, hab ich mal die Färbung mit Galläpfeln ausprobiert.



Gefärbt hab ich deshalb Zitron Trekking nach einem Rezept aus dem Buch Farben aus der Natur von Gretel Fieler.

Die Galläpfel werden nach dem ernten getrocknet, müssen aber für die Weiterverarbeitung gemahlen werden. Mangels Mühle, die dafür stark genug wäre, hab ich sie mit dem Mörser zerkleinert. Sie färben nicht wirklich Grau, die Farbe entsteht erst durch Zugabe von Eisensulfat.

Grau empfinden viele als Nichtfarbe, für mich aber gehört es genauso dazu. Denn auch das Leben ist nicht nur bunt. Die eigenen Schatten wahrnehmen, akzeptieren und nach Möglichkeit bearbeiten sind wichtige Prozesse auf dem Lebensweg. Denn auch sie sind Teil unseres Wesens und bringen uns integriert wesentlich weiter, als wenn man sie zu unterdrücken versucht.

Mittwoch, 15. Januar 2014

Ich bin gerade sehr aufgewühlt, nachdem ich die Filme zum Experiment auf der Flucht gesehen habe.

Als ich dann noch diesen Artikel auf Netzfrauen.de las, sind mir so einige Gedanken durch den Kopf gegangen. Wollen wir wirklich nicht wahrhaben, welchen Preis unser Lebensstil hat? Es ist verrückt, das Thema ist nicht neu. Im Buch Chemie im Kleiderschrank wurde es schon vor 20 Jahren aufgezeigt!

Dazu die Ausbeutung der ärmsten Länder. Zum Beispiel die grausligen Umstände der Jeansproduktion, wie der Film der ARD schonungslos aufzeigt.
Warum muss eine Jeanshose schon alt und abgenutzt aussehen, wenn man sie neu kauft? Warum müssen Löcher und Risse mit Absicht in ein neues Produkt aus Baumwolle, also einem kostbaren Rohstoff aus der Natur, künstlich mit schärfster Chemie erzeugt werden? Warum muss ein neues Kleidungsstück aussehen, als ob es alt sei? Mit dem Preis, dass die Hose nach einem Jahr auseinanderfällt, weil die chemische Malträtur den Stoff dermassen geschwächt hat? Ganz zu schweigen vom Blut, das daran klebt?

Schuhe sind auch so ein trauriges Kapitel. Billig billig, damit möglichst ein jeder hundert Paare davon in seinem Schrank haben kann. Produziert auf Kosten von Menschenleben. Schuhe, die nach kurzer Zeit auseinanderfallen oder falls doch haltbarer, nicht mal frisch gesohlt werden, weil das teurer ist als ein Paar neue? Und auch hier, Regale gefüllt mit pseudoalten Schuhen.

Ist unsere westliche Welt wirklich so weit, dass wir mit künstlich schäbig aussehend gemachten Kleidern unsern Wohlstand leben müssen? Und alles billig sein muss, damit wir unser Geld auch noch für anderes ausgeben könne? Tausend und ein Spielzeug, egal ob für kleine oder grosse Kinder, Hund oder Katze - Wollvorräte in Mengen, die niemals in einem Menschenleben verstrickt werden können - Bastelkram, verarbeitet mit hundert verschiedenen Werkzeugen aus Plastik (wo ist nur die Kreativität geblieben?) - etc. Die Auflistung liesse sich beliebig verlängern.

Nein, ich will hier niemanden anklagen. Denn auch ich bin nicht davor gefeit in diese Muster zu fallen. Der Gesellschaftsdruck ist enorm, die Kaufversuchungen angefeuert durch offene und versteckte Werbung, auch mit Sound- und Geruchbelästigung nicht zu unterschätzen.
Aber ich kann mich entscheiden achtsam zu sein, mich zu fragen, ob ich den Kaufwunsch wirklich befriedigen muss oder ob nicht eigentlich ein anderes Bedürfnis in mir das Konsumverhalten auslöst.
Denn zum glücklich und zufrieden sein bedarf es nicht materieller Dinge. Im Gegenteil, je einfacher man lebt, umso zufriedener wird man, denn es fordert die Kreativität geradezu heraus.

Klar, man ist eher ein Alien, wenn man nicht jedem Modehype hinterher rennt, ein Auto fährt, was nicht geleast sondern bezahlt ist, nicht mindestens einmal jährlich in den Urlaub fliegt usw. Es braucht Kraft den Versuchungen zu widerstehen. Aber es macht auch unglaublich viel Spass, zu wissen, das man das alles gar nicht braucht.
Mein Glück, dass ich schon als Kind gelernt habe, dass das Tun an sich glücklich macht. Es keine fertigen Bausätze braucht, sondern mit ein bisschen Hirnschmalz und Kreativität die tollsten Dinge entstehen können. Also mehrfache Freude und Spass, nämlich beim Entwerfen und Planen, danach beim Machen und letztendlich am Ergebnis. Die Lernprozesse, die man dabei machen darf und natürlich die Freude, wenn es, mal mehr, mal weniger, gelungen ist.

Wir haben das Glück in einer der sichersten Regionen dieser Welt leben zu dürfen. Haben wir da nicht geradezu die Pflicht achtsamer zu sein? Und dies auch mit unseren Hobbys?



Kleine gestreifte Laus

Lust zum Stricken ist wieder da, die direkt angestrickten Ärmel spukten immer noch im Kopf herum. Ein Blitzgedanke führte mich auf einen neuen Weg und wurde deshalb auch gleich umgesetzt.



Ein einfacher kurzer Alltagspullover, gestrickt aus mit Cochenilles gefärbter Zitron Trekking, die ich, um eine angenehmere Lauflänge zu erhalten, mit Lotus Moon Night Lace in Schwarz gedoppelt habe. Für solche Aktionen ist mir der Lauflängenrechner unheimlich hilfreich, geht doch die Rechnerei um ein Vielfaches schneller als von Hand zu berechnen.



Da ich mir nicht sicher war ob meine Cochenille-Strangen reichen, hab ich mich für feine schwarze Streifen (SoWo in Schwarz auch gedoppelt mit Noon Night Lace)entschieden. Nun, jetzt wo ich fertig bin, weiss ich, dass mein Material locker gereicht hätte, denn die kleine gestreifte Laus wiegt gerade mal 335g.



Armloch-Ärmel find ich ganz gut gelungen, bin aber nach wie vor nicht wirklich von dieser nahtlosen Strickerei von oben überzeugt. Die formgebenden und stabilisierenden Nähte fehlen mir. Umso mehr bin ich gespannt, wie der Pullover sich im Laufe der Zeit durchs Tragen verhält.



Konstruiert hab ich das Pullöverchen mit technischer Hilfe. Mit meinen festgesetzten Massen fürs fertige Teil und natürlich einer Maschenprobe hab ich erst den online-Strickteile-Berechner gefüttert, um die nötigen Grundangaben zu bekommen. Danach diese rudimentäre "Anleitung" aufgezeichnet in meinem Strickprogramm und optisch ausgebessert. Insbesondere die Armkugel bekam von mir eine viel weichere rundere Form. Ein erster Teststrick zeigte mir kleine Mängel, die ich dann in meinen Grafiken noch auskorrigiert habe.



So hab ich nun doch ein Top-down-Teil mit set-in-sleeve gestrickt, aber völlig anders konstruiert, eben mit einer schönen runden Armkugel. Ob ich nun ich da dran bleibe und weitere nahtlose Teile stricke, weiss ich noch nicht. Es hat, wie alles, seine Vor- und Nachteile.

Computer-Strickprogramme

Das Wollschaf hat diese Woche ein Frage von ConnieM:
Ich möchte gerne wissen, welches Programm zum Erstellen von Strickdiagrammen / Charts, z.B. für Lace, Ihr einsetzt oder empfehlen könnt.
Ich habe mal ein paar ausprobiert, aber allzuoft liessen die Programme dann nur 30 Maschen zu in der Breite und oft sollen es ja doch mehr werden.
Ich hab Android und WIN-Programme angeschaut, aber:
gefallen hat mir nur Aran Paint&Basic.
Vielleicht habt Ihr noch mehr Empfehlungen?
Falls Ihr aber Eure Muster alle selbst zeichnet, da hab ich im Austausch für Tipps einen kleinen Link-Hinweis. Da gibts ein PDF zum Download, eine Druckvorlage, bei der die Kästchen wie Maschen und nicht wie Quadrate aussehen ;=)


Ich hab lange Zeit von Hand auf 2mm-Papier gezeichnet und mir dafür sogar A3-Blöcke zugelegt. Das ist nicht so arg klein wie 1mm-Papier und lässt genügend Platz, um ganze Körperteile aufzuzeichnen.
Für Strickmuster, beispielsweise fürs Strickbuch, hab ich lange mit Word-Tabellen gearbeitet und finde diese für gelegentlichen Gebrauch nach wie vor ausreichend. Warum man sich für Strickmuster mit einem Kalkulationsprogramm wie Excel herumschlägt, kann ich ehrlicherweise nicht nachvollziehen.
Müssen die Kästchen unbedingt proportional mit der MaPro übereinstimmen, lässt sich das auch mit einer Word-Tabelle durch formatieren der Spalenbreite und Zeilenhöhe machen. Nötig ist das meines Erachtens aber nur für farbige eingestrickte Bilder, damit diese verstrickt nicht verzogen wirken.

Zwischenzeitlich hab ich mir ein Strick-Programm zugelegt. Als der Dollar auf dem Tiefststand war, hab ich mir Intwined gegönnt. Ein passables und gut händelbares Strickprogramm um Charts zu erstellen, aber auch Teile aufzuzeichnen, wie ich es mag. Es kostet nicht alle Welt, bietet aber sehr gute Hilfe. Sogar bei Anfragen, die mit dem Gockel-Translater geschrieben werden. *gg*

https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=EQ_FY-tljaI

https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=erZdXtEQBjQ

EnvisionKnit, welches Loumai empfielt, kannte ich bisher nicht. Das kann wohl viel mehr und reizt mich ehrlicherweise sehr. Aber damit will ich mich erst noch näher befassen, bevor ich mich entscheide, ob ich das brauch oder nicht.

Ist ja auch immer die Frage nach der Relation. Braucht man für sein Hobby wirklich so ein umfassendes und nicht gerade günstiges Programm?

Montag, 6. Januar 2014

Farbenmagie

Gefärbt im Jahresausklang, mitgenommen über den Jahreswechsel als Wunsch und Begleitung fürs neue frische Jahr, wo sie alle irgendwann, wenn die Lust dazu wieder da ist, auf die Stricknadeln kommen.

Rot, die Farbe des Blutes


1350g Seide Icelandic von Lotus
Symbol für Leben und damit Kraft, aber auch Liebe.

Violett


600g Zitron Trekking
die Farbe der Spiritualität und Inspiration

Rosa und Magenta


600g Zitron Filigran Lace
Die Farbe der Nächstenliebe (rosa) zusammen mit
Magenta, was disharmonische Schwingungen ausgleicht.

Ich wünsche euch ein frohes Jahr mit viel kreativer Energie!