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Dienstag, 16. Juli 2013

Tagesabhängiges Strickbild?

Gibt es das wirklich?

Dies fragt tantefitti heut beim Wollschaf:
"In den letzten Tagen fiel mir wieder einmal auf, dass meine Arbeiten an verschiedenen Tagen gern unterschiedlich ausfallen – bei gleichen Voraussetzungen wie gleichem Garn und gleicher Nadelstärke versteht sich.
Das ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum ich z. B. ungern Socken mache, also zwei möglichst gleiche Teile.
Ich denke, bei mir ist das wie mit meiner Handschrift, die auch schon mal anders als am Tag zuvor rüberkommt? Könnt Ihr das auch bei Euch beobachten? Je nachdem, wie man drauf ist?
Und wenn ja, welche Tricks gibt es gegen dieses Phänomen? Kann ja sehr unschön sein und zum Aufribbeln zwingen…."

Ich sag nein, nicht wirklich. Es sind, neben der Übung, letztendlich die Werkzeuge, das Wollknäuel sowie die Körperhaltung, die das Maschenbild beeinflussen.

Wenn ich merke, dass das Maschenbild nicht stimmig ist, kontrolliere ich als erstes die Maschen auf der Stricknadel:
-Haben sie genug Platz?
-Schieb ich sie regelmässig nach?

Denn wie die Maschen auf der rechten Nadel gehandhabt werden hat grossen Einfluss: Dicht zusammen gedrängte Maschen ergeben ein engeres und meist sehr festes Maschenbild:



Weit auseinander geschoben werden die Maschen länger und ergeben deshalb ein lockereres Gestrick.



Und auch dieser Faktor ist entscheidend:
-Entspricht die Seillänge der Maschenmenge?

Ist das Seil zu knapp gewählt, sind die Maschen zwangsläufig dicht gedrängt und das schieben mühsam. Ein zu langes Seil führt wiederum zu auseinandergezogenen Maschen.

Meist kann dies schon helfen, wenn da aber alles okay ist:
-Wo hab ich mein Wollknäuel? Ist dessen Position ideal gewählt?
-Kann die Wolle schön flüssig und ohne Geruckel nachlaufen oder ist es gar nötig, immer ein Stück im Vorraus abzuwickeln/rauszuziehen?

Ganz wichtig ist die Körperhaltung:
-Sitz ich gerade?
-Bin ich verkrampft und zieh unbewusst die Schultern hoch?
-Press ich die Ellbogen an den Körper? Kann passieren, wenn man sich ungeschickt platziert.
-Führ ich die Bewegungen fliessend aus oder fuchtle ich in der Gegend rum?

Wichtig sind natürlich auch saubere und trockene Hände. Denn mit Handcreme auf der Haut oder gar schwitzigen Händen verändert man sowohl das Laufen der Wolle wie auch das Gleiten der Maschen auf der Stricknadel.

Fazit: Die Verfassung beeinflusst nicht direkt das Strickbild, sondern unsere Körperhaltung und Bewegungen.

Ist die Strickerin z.B. genervt oder gar sauer, sind die Bewegungen kaum fliessend und führen abgesehen von ungleichmässigen Maschen meist auch noch zu Fehlern. Also besser erst tief durchatmen, vielleicht auch noch einen Tee zu trinken und dann, wenn man wieder ausgeglichen ist, Hände waschen und das Stricken wird wieder zur Freude und ergibt ein regelmässiges Maschenbild.

3 Kommentare:

  1. Hallo Alpi,

    super erklärt, ich glaube auch man kann es sehrwohl beeinflussen wie sein Strickbild aussieht.

    Ich wünsch dir noch einen schönen Tag

    LG Mela

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  2. Im Prinzip stimme ich dir zu, natürlich spielt vieles andere in die Strickerei rein. Was mir allerdings schon aufgefallen ist, ist daß meine Stimmung offensichtlich einen Einfluss auf meine Fadenspannung hat, also bin ich entspannt, dann ist es auch mein Faden. Das ist jetzt nicht sooo heftig zu merken, und in einfarbig vermutlich gar nicht, aber ich hatte mal eine sehr schöne handgefärbte Sockenwolle, die wilderte bei mir sogar, was mir nicht oft passiert... allerdings nur einen Tag lang. Am nächsten Tag wurden aus den Blöcken Spiralen, weil eben meine Fadenspannung leicht anders war, und bei SoWo und so ein paar Maschen wirkte sich das echt imposant aus...
    LG Anna

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  3. Wieder was dazu gelernt, ich habe das so genau noch gar nicht betrachtet, aber die Seillänge ist wirklich bestimmend, auch für das Stricktempo.
    Eine Nähschulleiterin empfahl uns immer, sich beim Nähen hübsch anzuziehen, dann gelänge alles besser. Für das Nähen kann ich das wirklich bestätigen, beim Stricken mag ich es aber bequem und schöne Wolle tut ihr Übriges....
    Ganz herzlich Anett

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