Seiten

Mittwoch, 25. Juli 2012

Frust sei Dank

Voller Freude hab ich mich daran gemacht das rote Knäuel aus meiner Auswahl zu verspinnen. Aber oh weh, da ging plötzlich gar nix mehr. Nach der herrlich fettigen Evilla kam ich mit den trockenen Wollfasern überhaupt nicht klar mit dem Ausziehen.

Nun ist es ja gar nicht meine Art gleich aufzugeben und ich hab mich immer wieder hingesetzt. Zugegeben, immer verbissener und letztendlich total verkrampft und verkrümmt vor'm Rad sitzend. So ging das mehrere Tage und der Frust wurde langsam aber sicher unerträglich.

Warum gehts denn plötzlich nicht mehr? Alles nachlesen in meinen Büchern hat zu keiner Erkenntnis geführt.



Wie ich die Spule trotzdem voll geschafft habe?

Nun, man setze sich hin, schalte das Hirn aus und spinne los mit dem Gedanken "ich lass die vermaledeite Wolle jetzt einfach irgendwie ins Rad laufen". Denn leider zeigte das schöne Knäuel auch seinen hässlichen Kern, da kamen immer mehr weisse, also ungefärbte Stellen. Passt für mein Farbempfinden so gar nicht zu den restlichen warmen Farben.

Aber genau dies hat zum Erfolg geführt. Die Angst, meine schöne Wolle zu versauen war weg und der Spass kam zurück. Plötzlich ging es zeitweise sogar sowas ähnliches wie ein langer Auszug.

Wie das? Hihi, dank ausgeschaltetem Kopf hab ich unbewusst die Hände gewechselt. Realisiert hab ich das erst nach etwa einer Stunde.

Fazit: Schalte zum Spinnen das Gehirn aus und setze voll das Gefühl ein, dann klappts nämlich auch mit dem Auszug.

6 Kommentare:

  1. Hallo Alpi

    super, wie du dein Problem gelöst hattest. Toll ist dein Garn geworden.

    Ich hatte zu Beginn auch so meine Mühe, bei mir war es aber eher ein *technisches* Problem.

    Viel Freude weiterhin beim spinnen.
    Ich hab meine Navajo Spindel nochmals etwas *umgebaut* und nun macht es mega Spass, damit zu spinnen.

    Liebe Grüsse
    Hilde

    AntwortenLöschen
  2. Hi,
    manchmal ist Instinkt das einzig Wahre. Und die weißen Stellen finde ich als Kontrast total toll, weil es die Zusammenstellung nicht stört. Aber das ist halt Geschmackssache...

    AntwortenLöschen
  3. Da kann ich mich Biana nur anschließen ;) Ich finde, der Kontrast macht das Garn so richtig schön lebendig ♥

    Das du nicht aufgibst, war mir ja klar! Toll, wenn man so einen Ehrgeiz hat. Wäre für mich sicher auch eine gute Übung gewesen ;)

    Liebe Knuddelgrüße nima

    AntwortenLöschen
  4. Klasse hast Du Dich durchgekämpft!
    Mit dem "Hirnausschalten" klappt das gut. Ich komme da richtig in so eine meditative Körperbewegung hinein, als würde ich auf Wellen getragen, nur viel sicherer.

    Wenn Dich die weißen Stellen im fertigen Faden immer noch stören, kannst Du die Wolle ja in Zwiebelschalen baden, nur ganz hell, dann ist der Farbton nicht mehr so fremd, wie er jetzt durchlugt - aber die Farbrichtung geht Dir nicht verloren.

    Liebe Grüße
    Heidi

    AntwortenLöschen
  5. Andere haben viel Mühe solche hellen Stellen extra beim färben zu lassen und du hast sie einfach so, das ist doch wunderbar :-) Ja manchmal klappt es ohne Hirn wirklich besser, schade nur, dass einem das keiner sagt, wenn es soweit ist. Hutab auf jeden Fall für deinen Ehrgeiz und deine Ausdauer, es hat sich gelohnt.
    Lieben Gruß
    Sabine

    AntwortenLöschen
  6. Da bekommst der Spruch: Du spinnst ganz schön! eine völlig neue Bedeutung.
    Du spinnst wirklich schön!
    Ich hab davon gar keine Ahnung und bewundere Leute,die sich mit so alten Techniken befassen.
    Sicher werde ich hin und wieder auf Deiner Seite vorbeischauen, um zu sehen, ob Du immer noch spinnst :-)))

    LG Iris

    AntwortenLöschen

Mit absenden deines Kommentars bestätigst du meine Datenschutzerklärung gelesen und akzeptiert zu haben