Freitag, 20. Dezember 2013

Dreher

Ein fertiges Teil zu präsentieren, dabei aber meine Erfahrungen zu verschweigen fänd ich unfair. Ich hab mir trotzdem echt lange überlegt, ob ich davon berichten soll oder nicht, denn eigentlich mag ich negative Dinge weder festhalten noch verbreiten. Aber letztendlich tauschen wir uns übers Bloggen ja auch aus und so hab ich mich entschieden, euch von meinem neuesten Strickflop doch zu berichten.

Ziel war eigentlich mir ein Erfolgserlebnis zu verschaffen, um meinen letzten Frust besser wegstecken zu können. Also hab ich mir eine Anleitung zur Hand genommen, die ich schon vor längerer Zeit gekauft habe.



Das Design hat mir auf Anhieb gefallen, auch wenn mich von Anfang an etwas daran gestört hat, was ich aber nicht genau definieren konnte. Also hab ich mir gedacht, ich stricke mal ein Teststück mit Färbewolle, die schon länger Lagerplatz verbraucht und nie gefärbt wurde, weil ich sie nicht wirklich mag.

Das Stricken an sich war einfach und das Stück auch schnell fertig.
Aber sehr schnell wurde mir klar, was mir nicht gefällt.



Der eingestrickte Spickel ist eigentlich eine Falte. Wenn die nun nach dem waschen flach liegt, hat das negativen Einfluss auf die "Seitennaht", die drückt es dadurch seitlich weg, womit der von mir gewählte Namen für dieses Teil, nämlich Dreher, leider perfekt passt (Vorder- und Rückenteil sind identisch). Die "Konstruktion" ist also schon mal in diesem Punkt falsch. Das Ganze ist keine asymmetrische Konstruktion, sondern etwas Verdrehtes mit eingestricktem Spickel.

Aber da ist noch ein weiterer Minuspunkt und der betrifft den obersten Bereich des schmalen Körperteiles:



Wenn man mit der ganzen Ansicht oben vergleichst, wird ersichtlich, dass dieses Teil eigentlich in eine Form gezwungen wird, die es nicht hat. Will heissen, die Kante, die am Spickelteil nach aussen verlaufen soll, soll hier genau anders rum laufen. Das ist Bockmist und hat negativen Einfluss auf den Ärmel.



Könnt ihr erkennen, was ich meine? Da fehlt an dem Stück etwas und deshalb zieht es den Ärmel gegen den Körper.

Nun, ich hab das Ding trotzdem fertig gestrickt, weil ich mir dachte, dass es für Spaziergänge im Wald ja trotzdem brauchbar sein könnte. Hier nur schnell schnell etwas gedämpft und deshalb krumpelig.



Nun ja, wirklich angenehm zum tragen ist das Teil nicht. Das Verdrehte macht sich bemerkbar, man zuppelt dauernd dran rum, weil es sich einfach nicht richtig anfühlt. Die Ärmel machen natürlich durch den Zug auf das Armloch die drehende Form mit, sprich der eine läuft nach hinten, der andere nach vorn, weshalb sie auf den Fotos ungleich lang wirken, was sie aber nicht sind. Aber egal, da eh schon missraten, konnt ich damit ja auch gleich noch weiter testen und hab deshalb mal eine Stückgutfärbung im Topf ausprobiert.



Abgesehen davon, dass ich, für mich ungewohnt, nicht die Farbe gemischt hinbekam, die ich eigentlich wollte, ist das Ganze auch noch fleckig geworden... Das ist mein Anteil an Bockmist, was aber keine Rolle mehr spielt, da das Teil auch noch massiv eingegangen ist...
Gibts eigentlich auch ein Guinessbuch für Rekorde an versammelten Flops?

Für die Datenfreaks hier trotzdem noch die Detailangaben:
Modell a-simmetrie gestrickt in Gr. L
560g Zitron Trekking Tweed
die doppelt verstrickten Partien mit Nadel Nr. 4.5, die einfachen mit 2.75 verstrickt

Ich hab bewusst keinen Link gesetzt. Wer das Ding trotz allem stricken mag, findet es in Ravelry. Ich für meinen Teil hab damit endgültig genug von Ravelry-Anleitungen. Zuviele Amateure ohne Ahnung von Schnitttechnik, ein Jeder kann da Anleitungen verrösten, ob qualifiziert oder nicht, aber happige Preise dafür verlangen. Auf die Meinung und Bilder kann man sich genauso wenig verlassen wie auf die Kundenbewertungen in der Bucht.

Fotos täuschen, die, sofern überhaupt vorhanden, technischen Zeichnungen sind oft erst ersichtlich nach dem Kauf und entsprechen meist nicht mal wirklich der tatsächlichen Konstruktion. Jetzt im Nachhinein seh ich die Mängel dieses Teils auch auf den Bildern in Ravelry. Vorher hab ich trotz langem gucken und schauen mit meinem Schneiderinnenblick das nicht erkennen können, da jede von der Entwerferin bis zu all den Projekten einfach nur das Teil aus dem Schokoladewinkel präsentiert, ohne ehrliche Kritik... Schade, denn das wär doch durchaus ein wichtiger Faktor, der in einem Forum seinen Platz haben sollte.

Was waren das noch für schöne Zeiten, als z.B. die Verena oder früher die Nicole monatlich herauskamen, mit vielen tollen und schönen Modellen und professionell überarbeiteten Anleitungen. Technische Zeichnungen, die der Realität entsprachen und einem wirklich halfen, die richtige Wahl zu treffen.

Vielleicht bin zu kritsch und meine Ansprüche zu hoch. Nun, ich hab mein Fazit gezogen und schmeiss als erstes den Totalflop weg (sowas kann ich nicht mal verschenken) als zweites verräum ich meine Stricknadeln. Ich mach ich erst mal Strick Pause, muss Distanz bekommen, auf dass ich wieder auf meinen eigenen Weg zurück finde und mir das Stricken wieder Freude macht.

Bedanken möcht ich mich bei euch für die lieben Kommentare zu meinem Langweilerpulli. Der ist im Ansehen nun massiv gestiegen und ich trag ihn mittlerweile sogar sehr gern. ;-)

Interessieren würde mich, ob ich die einzige bin, die sich über diese Entwicklung betreffend Strickanleitungen ärgert oder ob es andern auch so geht. Seid ihr mit den Endergebnissen tatsächlich immer so zufrieden, wie es auf den Blogs rüber kommt?

Freitag, 13. Dezember 2013

Bünzli-Pulli

Grün ist die Hoffnung - heisst es...
Tja, die kann sich aber sehr schnell verflüchtigen.



Eigentlich wollt ich ein pfiffiges kurzes Pullöverchen stricken, fabriziert hab ich einen bünzlig langweiliges Teil.



Den ursprünglichen Plan eine breite gemusterte Patte am Hals zu stricken musste ich verwerfen. Denn trotz der farblich relativ einheiltichen Färbung kam kein Muster zur Geltung und all meine Versuche waren vergebliche Müh. So hab ich halt das biedere bünzlige Teil komplettiert mit simplen Rippen.



Und um das Ganze vollständig zu machen, verhalten sich auch noch die Kanten störrisch. Italienischer Anschlag und nur eine Reihe eins links eins rechts hab ich schon ganz oft als Kante gestrickt, was sich bisher als gute Lösung für Teile ohne Bündchen erwies. Hier aber klappt sie mir nach hinten um. Vielleicht hättt ich altmodische Bündchen stricken sollen, dann wär das Ding zu hundert Prozent bieder geworden...

Grün empfind ich mittlerweile nicht mehr als die Farbe der Hoffnung, zumindest strick- und kameratechnisch. Die dunkle Färbung strapazierte meine Augen und die Kamera weigert sich die Farbe korrekt abzulichten. Auch sieht man dem Bünzliteil nicht an, wieviel Zeit es mich gekostet hat. Das Vorderteil hab ich komplett zweimal gestrickt - weil mir Strickmusterfehler im unteren Teil zu spät aufgefallen sind und das auskorrigieren durch herunterlassen und rauf häkeln der Maschen partout nicht klappen wollte. Die Ärmel haben mehrere Anläufe gebraucht bis sie meinen Ansprüchen genügten...
Alleine das wär nervenaufreibend genug gewesen. Aber da ich mit drei Knäueln im Wechsel gestrickt habe, war auch das aufribbeln sehr zeitaufwendig.
Nun, er ist fertig und ich werd ihn auch bestimmt tragen. Ist aber mit Abstand das langweiligste Teil, was ich je gemacht habe. Der Pulli wiegt 400g, gestrickt aus Zitron Trekking mit Nadel Nr. 3.25.

Während das Pullöverchen nach dem Auswaschen trocknete, hab ich noch schnell ein paar Stinos gestrickt.



Tja, einmal mehr der Beweis, dass Färbungen, die als Strangen toll aussehen keineswegs verstrickt schöne Wirkung entfalten. Ganz im Gegenteil, ich finds einfach nur grauslig. Die Farben sind längst nicht so bunt, wie die Kamera hier vorgaukelt, sondern grün mit abartigen Farben dazwischen und derartige Wolle kriegt man nun wirklich bei Hinz und Kunz, dafür brauch ich nicht stundenlang am Färbetopf zu stehen. Nun denn, in Stiefeln stiehts ja keiner.

Irgendwie hab ich grosse Lust die Stricknadeln, Spinnräder und Kardiergeräte samt Wolllager zum Fenster raus zu werfen... den Färbetopf samt Farben hinterher...

Donnerstag, 28. November 2013

Losglück

Ich trag mich relativ selten bei Verlosungen ein, das Losglück trifft mich noch viel weniger. Aber diesmal hat es tatsächlich mich auserwählt. *freu*
Gut gepolstert ist es angekommen.



Genau, ein Buch. :-) Und wer jetzt wissen möchte, was genau für eines ich da bekommen habe, der findet die Lösung auf diesem Kreativ-Blog. Es gibt viel Schönes zu sehen dort, schaut euch mal um!

Hach, was kann eine Spinnerin anderes verwenden um eine Postsendung gut zu polstern als schöne Haare? Ich liebe dunkelbraune Fasern, mische sie sehr gerne in Batts. Magst du mir noch verraten, was genau für Wolle es ist?
Herzlichen Dank Liebes, ich freu mich sehr, auch auf die Lesestunden.

Dienstag, 26. November 2013

Stricken/Häkeln im öffentlichen Raum?

Katharina fragt heute beim Wollschaf:
Strickst oder häkelst du auch in der Öffentlichkeit (also in Cafés, Bus und Bahn, Büchereien, in der Uni, am Arbeitsplatz etc.) ? Wenn ja, welche Erfahrungen hast du damit gemacht und wie reagiert die Umwelt darauf? Wurdest du schon angesprochen und was haben sie gesagt?

Demonstratives öffentliches Stricken ist nicht mein Ding. Aber wenn ich Lust zum Stricken habe und es vom Umfeld her passt, dann strick ich auch im öffentlichen Raum.



Reisend nur in der Bahn. Da haben sich oft sehr schöne und auch inspirierende Gespräche daraus ergeben. Das war zu meiner Pendlerzeit, wo ich auch in der Schalterhalle oder im Wartesaal strickte. Bus, Auto oder gar Tram sind für mich keine guten Strickorte. Entweder ist zuwenig Platz (fremdem Hintern vor meiner Lismete, Jacken, die einem in der Enge zur Mumie versteifen etc.) oder ich finds schlichtweg gefährlich. Die Vorstellung, wo sich die Stricknadeln überall reinbohren können (ein Airbag z.B. entwickelt beim Öffnen geballte Kräfte...) sind für mich Grund genug es sein zu lassen in Bus und Auto.
In Restaurants wird es hier verständlicherweise nicht gerne gesehen. Organisierte Stricktreffen wären bestimmt in Absprache machbar, hatte ich bis jetzt aber nicht wirklich Bedürfnis danach.

Ich stricke sehr gerne, finde aber, es muss nicht überall und jederzeit stattfinden. Wenn sich Stricker treffen und Nadel klappernd miteinander plaudern ist das okay für mich. In einer gemischten Runde find ich es eher unpassend, denn wirklich ganz ist keine Strickerin beim Gespräch dabei, da die Hände auch bei aller Routine ein gewisses Mass an Aufmerksamkeit fordern.

Ich stricke aber auch nicht mehr dermassen viel, dass ich jede nur erdenkliche Möglichkeit dafür nutzen müsste. ;-)

Und du, überall und an jedem Ort stricken?
Oder doch eher wie ich am liebsten in einem bequemen Sessel oder auf'm Sofa?

Mittwoch, 20. November 2013

top down set in sleeve

Bis anhin haben mich Pullover in top down-Technik mit den direkt mitangestricken Ärmlen ja nicht wirklich überzeugt. Aber ich wollt es doch mal probieren, denn theoretisch kann man ja viel erzählen... Nach vielem Schauen und Vergleichen hab ich mich für den Avenue entschieden und die Anleitung gekauft, denn auch ich mag zwischendurch einfach loslegen. Die Anleitung ist sehr gut verständlich geschrieben und schön sowie visuell leicht erfassbar gestaltet. Wenn man diese Methode mag ist sie ihren Preis wirklich wert.

Und so sieht mein Strick bis jetzt aus:



Die Schneiderbüste ist eine kleine 40er, der Pullover sollte eigentlich Gr. 42 mit 3cm Überweite sein. Von Überweite keine Spur, im Gegenteil, viel zu eng. Und man sieht schon auf der Lady, die ja perfekte Masse hat, dass es einfach nicht stimmt.



Die Hinterseite sieht auf der Büste relativ gut aus.

Nun, die Babette hat weder Arme geschweige denn meine Körpermasse, also hab ich das Teil, so gut es ging (den so oft genannten Vorteil von der jederzeit möglichen Anprobe erschliesst sich mir leider auch jetzt noch nicht) angezogen. Die Armlochnaht musste ich mit Stechnadeln festpinnen, anders lässt sich ja kaum erkennen, wie und ob es passt.



Die Armlöcher befinden sich viel zu weit vorne, genauer gesagt liegen sie auf dem Busen. O_O Nee echt, das geht gar nicht. Das sieht doch einfach nur besch... eiden aus.

Ich hab Gr.42 gewählt, weil ich diese Grösse für meine Oberweite brauche, ansonsten bin ich eine eigentlich gut proportionierte Vierzig. Dass das Teil recht eng wird, wär mir noch egal gewesen, dann wärs halt ein wollenes Bodyshirt geworden. Dafür aber sind die Ärmel viel zu weit.

Ich hab mich bewusst stur an die Anleitung gehalten, da mir die Ärmelpartien der auf Ravelry gezeigten Avenue-Pullover gut erschienen, sie nicht so hackeeng wie die meisten Teile in dieser Art sind und ich das Prinzip auch erst mal stricken wollte, bevor ich an der Konstruktion Änderungen mache. Einzig die Ecken an der Armkugel hab ich oben elimiert, da die Trapezform dieser Ärmel meine Schneiderinnen-Augen arg schmerzt, es heisst ja nicht umsonst Kugel. ;-) Mit ein paar verkürzten Reihen lässt sich gut eine leichte Rundung stricken, die fliessend in die schräge Linie verläuft.

Nun ja, eigentlich weiss ich ja, dass es schnitttechnisch gesehen so gar nicht funktionieren kann. Auch wenn viele viele Strickerinnen davon überzeugt sind, ich bin es nach wie vor nicht.
Der Blick von der Seite zeigt auch deutlich die Schwäche dieser Konstruktion:



Das ist einfach kein schön geformtes Armloch.

Ich sehe nach wie vor keine Vorteile in dieser Pullover-Strickmethode, kenne nun allerdings noch mehr Fakten, die eindeutig dagegen sprechen. Deshalb gehe ich persönlich wieder den klassischen Weg mit flach gestrickten Einzelteilen, berechnet nach einem passenden Schnittmuster.

Wie macht ihr das mit dieser Bauart? Improvisiert ihr einfach irgendwas wenns nicht passend kommt oder rechnet ihr aus den verschiedenen Grössen etwas zusammen, was sich dann so einigermassen stricken lässt? Oder stören euch die von mir genannten Punkte schlichtweg nicht und ich hab einfach nur einen zu kritischen Blick?

Donnerstag, 14. November 2013

Kleiner Färbeanfall...

..oder wehe, wenn sie losgelassen. *kicher*
Ich wollt mal was für mich Neues ausprobieren und hab vorab als Test zwei Strangen einzeln gefärbt.



So wirklich gefallen tun sie mir nicht, aber für Socken reichen sie allemal.

Eigentlich aber wollt ich genug Wolle für was Grosses färben und hab deshalb in der gleichen Art und Weise gleich 6 Strangen gleichzeitig gefärbt. Im nassen Zustand sahen sie allerdings echt schlimm aus. *schock* Ihre zugegeben ganz eigene Schönheit haben sie erst in getrocknetem Zustand offenbart.



Nun ja, wie die vielen Farben verstrickt wirken werden, wird sich zeigen.
In der irrigen Annahme, nun zu wissen, wie ich diese Technik noch optimieren kann, musst ich das gleich versuchen und hab nochmals 6 Strangen gefärbt.



Das war, wie man sieht, ein Trugschluss. Viel zu dunkel sind sie geworden, Färberfehler meinerseits, der sich nicht mehr rückgängig machen liess. Vielleicht sollt ich doch endlich mal meine Farben korrekt abmessen und nach Gebrauchsanleitung dosiert anrühren?

Nun verdank ich aber diesem Fehler meine letzte Färbung. *lach* Denn zwischendurch hatte ich dermassen zu viel Farbe im Topf, dass die Wolle sie nicht mehr schlucken mochte. Das Zuviel an Farbe musste für die nächste Stufe weg sein, wegschütten wollt ich die Farblösung aber auch nicht.
Was lag da näher als nochmals Wolle reinzuwerfen? Das hab ich getan und wurde belohnt mit einer gigantischen Farbe.



Allerdings hatte ich die Strangen nicht vorbereitet und die Wolle kurzerhand einfach in den Topf geschmissen und klar, auch kräftig umgerührt. Ist ja Sockenwolle superwash, die kann das schon ab. *g* Das hat, gepaart mit zweimaligem frei schwimmend im Topf färben, natürlich zum totalem Fadengewirr geführt. Hol mal vier nicht wirklich abgebundene und deshalb ineinander verhakelte Strangen mit der Grillzange aus der heissen Farbbrühe... *kreisch* Zum Glück sind sie nicht auch noch auseinander gefallen.

Eigentlich färb ich ja deswegen sehr gerne auch mit den Säurefarben, weil ich mich da im Gegensatz zur natürlichen Färberei weniger an genaue Rezepte halten muss. Meine schönsten Farbmischungen entstehen nach wie vor aus dem Bauch heraus. Soll ich in Zukunft die Pülverchen genau abgemessen anrühren oder doch weiterhin ein bisschen hier von und ein bisschen davon zusammen schütten?

Dienstag, 12. November 2013

Wool People

Es ist wieder soweit: Brooklin Tweed hat die neue Kollektion veröffentlicht. Sehr schöne Stücke, ich mag diesen Stil einfach total gerne. Geradezu verliebt hab ich mich in dieses Prachtstück:



Ist dieses Mandala nicht eine wahre Schönheit?
Nur, ich brauch keinen Bettüberwurf. Als Decke am Sofa wär sie auch eher ungeeignet, da ich da oft spinne und die Wollflusen garantiert eine Symbiose mit der Decke eingehen würden. Nun sind meine Hirnwindungen damit beschäftigt, wie ich dieses wunderschöne Strickstück anders einsetzen könnte. Habt ihr vielleicht eine Idee?

Die ganze Kollektion könnt ihr im Lockbook anschauen, Klick aufs Bild bringt euch direkt dahin.

http://brooklyntweed.net/wp6lookbook.html

Schön find ich auch die Mischung. Es ist für jeden was dabei von Schal über Mütze bis zu Jacken und Pullover.
Welches ist euer Favorit?

Sonntag, 10. November 2013

Grenzen ausloten

Auch ich liebe es zwischendurch so richtig bunt, aber nicht in Kleinmengen. Ein unzerteiltes Kardenband BFL auf einen Schlag, genauer gesagt 500g Wolle in den gleichen Farben zu bunten war mein Ziel. Nach einiger Überlegung hatte ich dann auch einen Plan, wie ich den Versuch wagen könnte.

Auch wenn ich mehr als einmal kräftig ins Schwitzen gekommen bin, ich hab's geschafft. *freu* . Die Küchenzeile musste vorgängig komplett leer geräumt werden, die Folie ohne Nervenkrise auf diese Länge ausgelegt hinzubekommen und nicht mal sicher sein, ob ich überhaupt genügend davon habe, mit dem Einfärben zeitlich so fertig werden, dass mir noch Luft fürs Auräumen und Putzen bleibt... Nun ja, ich hätt ja auch mal früher anfangen können. Abendliche Färbungen sind eh nicht so wirklich das Wahre. Aber dafür, dass mir die wichtigste Farbe, nämlich Zitronengelb fehlt, bin ich mehr als glücklich mit meinem bunten Zopf.



Diese Färbung hat mich aber noch weiter an meine Grenzen gebracht. Genügend Farbe anmischen, wirklich alles durchgefärbt zu bekommen ohne vorher vor lauter Müdigkeit stehend einzuschlafen. Das Aufrollen und Transferieren des "pfundigen Rollbratens" waren auch herausfordernde Aufgaben. Vom Spülen will ich jetzt mal lieber nix erzählen... *lach*
Wann und wie ich meinen Farbreigen verspinne, weiss ich noch nicht. Genau so wenig, was daraus werden soll.



Immer mal wieder hab ich Kardbandstücke in uni eingefärbt, um Futter für mein Brettchen bzw. meine Trommelkarde zu haben, denn die bunten Schubladen hab ich ja total leer gearbeitet. Diese sind jetzt wieder schön gefüllt mit buntem Merino, BFL, Polwarth und verschiedenen Mischungen.

Das Fotografieren meiner kräftigen Färbungen forderte allerdings nochmals das Überwinden von Grenzen. Dunkelstes Novembersturmwetter und fehlende Infrastruktur für optimale Ausleuchtung gepaart mit komplementären Farben, da gings nicht ohne ein bissel am Foto rumschrauben.
Wie macht ihr das eigentlich mit fotografieren von kräftigen Farben in dieser Jahreszeit?

Freitag, 8. November 2013

Zur richtigen Zeit...

...am richtigen Ort oder besser gesagt, meiner Intuition zu vertrauen hat mir Glück gebracht.

Ganz spontan hab ich mich heut entschieden endlich in das Brockenhaus rein zu schauen, wo ich schon so oft dran vorbei gefahren bin. Wie ich das an solchen Orten immer tu, hab ich mit offenen Augen Raum für Raum alles durchgesehen, denn man weiss ja nie. Haaaaah und da stand sie, im hintersten Raum, noch nicht mal mit einem Preis angeschrieben.



Schnell zur Verkäuferin geeilt und nachgefragt. Preis wusste sie nicht, aber wir haben immerhin mit vereinten Kräften eine Stockdose an der Decke ausmachen können und diese auch mit klettern über diverse Möbel erreicht. Das Ding funktioniert!



Den Preis hat sie danach schnell telefonisch nachgefragt und der war sage und schreibe nur 20 Fränkli, das sind etwa 15 Euronen. Hihi, ich glaub günstiger hätt ich kaum sowas kriegen können.

Ach so, ihr wollt ja sicher auch wissen, was es ist. *lach* Eine "Schwingi" wie wir Schweizer sagen, auf Hauchdeutsch nennt man sowas wohl Schleuder. Top für mich um meine Wollstrangen auszuschwingen oder Färbungen oder was auch immer vorteilhaft ist, wenns vor dem Trocknen geschleudert werden kann. Ich werd ihr erst mal etwas Pflege zukommen lassen und einen neuen Stecker möcht ich auch dran haben. Hach, was freu ich mich!

Montag, 4. November 2013

Spinnen mit der Handspindel

Ich wollte es doch zumindest mal ausprobiert haben und hab mir deshalb eine einfache Spindel aus Rundholz und Spielzeugrädchen in der Bucht bestellt. Die Spindel kann ich für Erstversuche empfehlen. Sie ist nicht zu schwer mit ihren 34g und lässt sich sowohl als Fuss- wie auch als Kopfspindel verwenden, je nach dem wie man sie zusammen steckt.
Gestern Abend hat mich dann die Lust gepackt.



Eigentlich wollt ich es mit Jakobsschaf probieren, aber da hat sich wohl noch ein Reststück Merino in die Papiertüte verirrt, was ich Blindfisch spätabends nicht auf Anhieb sah. War zwar erstaunt, dass es sich so weich anfühlt *kicher* aber nun denn, der Spindelversuch lief schon und ging eigentlich ganz gut. Hilfreich waren für mich die Videos von Kiki und von Michael Wade.

Mit ein bisschen Übung würde ich bestimmt auch noch schneller werden, aber gegen das Spinnrad steht die Spindel für mich eindeutig auf verlorenem Posten.

Ob ich es noch mit einer Supportspindel versuchen soll?

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Blau und Aubergine

Fertig gesponnen und mit sich selber verzwirnt


130g/287m | 150g/341m

sind meine wilden Mischungen aus Merino, BFL, Alpaka, Seide, Nylon und Leinen. Immer wieder erstaunt es mich, wieviel dunkler die fertigen Garne farblich sind. Muss ich mir unbedingt mal merken fürs Kardieren.

Wir haben hier ein langes Wochenende vor uns. Ihr auch?
Ob lang oder kurz, lasst es euch gutgehen!

Dienstag, 29. Oktober 2013

Wünsche werden eben doch wahr!

Man muss nur feste genug daran glauben, noch besser sie immer wieder visualisieren und sie manifestieren sich wirklich.

Immer wieder habe ich die diversen Shops abgesucht, da und dort auch teilweise meinen Wunsch gesehen. Aber eben nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber nun endlich gibts mein Wunschteil.



Ein Nadelmass in klein, wirklich klein!

Natürlich hab ich schon diverse Teile ;-)



Das bisher kleinste erhältliche von HiyaHiya, womit ich auch meine extrem dünnen Nädelchen messen kann, das sicherlich allseits bekannte von KnitPro mit der Lupenschiene (welche ich als Witz empfinde) und das zwar kleine und auch hübsche Füsschen von KnittyBitty, welches aber nur bis Nadelstärke 3.5 misst. Das grosse Ding, welches wirklich praktisch für die MaPro ist, verwende ich nur als Nadelmass, wenn alle andern wieder Füsse bekommen haben. Was sie leider genauso gerne tun wie Scheren und Hilfsnadeln. *grrr*

Ich hab mir deshalb gleich einen Schlüsselanhänger dran montiert



und es an mein Nadelspitzenetui angehängt. So hab ich es immer zur Hand. Ist es nicht süss? Ich kann damit alle Nadelstärken von 2.0 - 12.0 messen, auch die Viertelstärken im unteren Dickenbereich. Auf der einen Seite sind die amerikanischen Nadelstärken, auf der andern die uns vertrauten mm-Stärken bezeichnet.

Wie handhabt ihr es mit euren Wünschen?

Sonntag, 27. Oktober 2013

Die Brotbrett-Metamorphose

Neu sind sie nicht, Kardierbretter gibts schon lange. Neudeutsch heissen sie nun halt Blending Boards.

Aber natürlich musste ich auch eins haben. *lach* Dank Arachnida (leider Bloglos), die schneller war als ich, wusste ich sicher, dass ich im IKEA ein in den Massen perfekt passendes Brett finden würde. So hab ich mir ein Proppmätt und, um so wenig wie möglich Sägearbeit zu haben, einmal das Zweierset Magasin besorgt, eine lange Schraube und dazu passende Gewindeeinsätze. Den Kardenbelag hab ich mir bei Tom Walther bestellt, was übrigens bestens auch in die Schweiz klappt.

Dann wurde erst mal gesägt.



Vom grösseren Magasin-Brettchen ein ca. 10cm breites Stück als Fuss, welches danach auch noch für die Befestigung ausgesägt werden musste.

Nach dem Schleifen kam das Kniffligste: Löcher bohren ohne Bohrständer und die Gewindeeinsätze gerade rein zu kriegen. Hat, wie man sehen kann, geklappt.



Es ist so vieles möglich mit ein bisschen Phantasie. Es geht durchaus auch ohne Werkstatt.

Den Kardenbelag hab ich erst sauber aufgeklebt und das Ganze gleichmässig beschwert über Nacht trocknen lassen.



Die eingewickelten Dinger sind von meinem Schwiegerpapa liebevoll abgesägte Bleistücke, die er um meiner Gesundheit willen in Folie eingewickelt hat. ;-)
Heut Morgen mit dem Tacker den Kardenbelag noch rundrum zusätzlich befestigt



und das Rundholz in zwei gleich lange Stücke zersägt und abgeschliffen.
Wie die ersten Tests zeigen, funktioniert es. *freu*



Flickkarde und Abnehmerstift hab ich ja bereits von meiner Trommelkarde. Als Bürste hab ich mir eine Reise-Kleiderbürste besorgt, geht aber natürlich auch eine grössere wie z.B. eine Schuhglanzbürste. Ich überleg mir allerdings noch dickere Rundhölzer zuzulegen, die Rollen, so zumindest dünkt mich, werden zu fest. Ich will ja Rolags und nicht Poonis. Die Länge der Würstchen werden mit dem 19cm breiten Kardenbelag perfekt in der Länge und können so gleich versponnen werden.

Gekostet hat mich alles zusammen nicht mal die Hälfte dessen, was mich der Kauf eines fertigen Blending Boards kosten würde. So hab ich nicht nur einen schönen Batzen für Wolle übrig, sondern auch noch einen herrlichen Werkel-Nachmittag mit meinem Liebsten gehabt.

Und, wer baut sich auch noch eins?

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Spinnereien auf ganzer Breite

Auch wenns hier ruhig ist, so ist es trotzdem nicht so, als das ich nix täte. Ich werkle vor mich hin und vergess das knipsen... *schäm*

Ich hab gesponnen,


436g/634m | 149g/188m

gefärbt, gemischt und kardiert,



und erneut gefärbt um weiter kardieren zu können. *g*



Bin derzeit total im Rausch Farben und verschiedene Materialien zu mischen, denn ich mag die tweedigen Garne und finde es spannend, wie die verschiedenen Fasern miteinander harmonieren oder auch nicht. *kicher* Vielleicht krieg ich es dann auch irgendwann in den Griff, meine Garne noch dünner zu spinnen, um nicht jedes Mal wieder erstaunt zu sein, wie sehr die Fasern aufbauschen und meine Garne dick machen.

Und vielleicht normalisiert sich ja auch Blogger wieder mal. Derzeit nervt es mehr als dass es Spass macht. Störungen, wo gar nix geht bis zum GAU, dass das speichern des Posts nicht funktioniert, gekrönt von der automatische Fotokorrekturverschandelung...
Da spinn ich mir doch lieber neues Futter für meine Stricknadeln bis Blogger nicht mehr spinnt. :-P

Freitag, 11. Oktober 2013

Schneefall bis in die Niederungen

Das Fädchen, welches aus diesen Batts entstand, gefiel mir so gar nicht. So farblos und blass, wie es war, mocht ich es nicht verzwirnen.
Also hab ich nochmals in meinen letzten kärglichen bunten Resten gewühlt. *dringendfärbenmuss* Angeregt durch das letzte Spinntreffen ist noch eine Idee gewachsen, welche ich auch gleich umsetzte.



Diese Batt beinhalten ein Geheimnis oder wohl eher Überraschung. Natürlich hab ich sie sofort versponnen und nun schaut mal wie es danach aussah:



Der Fussboden war übersät, auf dem Rad lagen sie an allen möglichen und unmöglichen Orten. Sofa, Kleider, Teppich, alles war voll geschneit. Kein Wunder, sie flogen mir auch um den Kopf beim spinnen. *lach* Die Flöckchen hab ich aus Strickfilzwolle geschnitten und einkardiert.

Das einspinnen hab ich noch nicht wirklich raus und so flogen auch nochmals eine ganze Menge beim Strangen wickeln und baden fort. Nun ists ein Garn mit gelegentlichen vorkommenden Tweedflocken. *gacker* Farblich gefällts mir, dürfte aber dünner sein und vor allem mehr Tweedflöckchen beinhalten. Die 305 m gewickeltes Garn wiegen 276g.



Auch der Nachschub für mein laufendes Strickprojekt ist fertig. 455m/234g die nun hoffentlich reichen. Farblich ists etwas grauer als der Rest, was aber nicht tragisch ist, da ich das stricktechnisch gut ins Design integrieren kann.

Bevor ich weiter stricken kann geh ich jetzt erst mal meine Bude vom bunten Schnee befreien...

Sonntag, 6. Oktober 2013

Schön wars...

und sehr sehr lustig, unser viertes Spinntreffen im Arenenberg. Ein Geschnatter, kein Kindergarten hätte da mithalten können. *gg* Wir stellten fest, dass man via Blog und Ravelry eigentlich bereits kommuniziert, aber eben nicht wusste, dass man sich auch real kennt. Und ich glaub, es gibt diesmal nicht ein einziges Foto vom diesem Treffen, war irgendwie keine Zeit dafür da. *lach*

Natürlich haben wir nicht nur geschnattert. Rita hat uns nochmals ein paar Kardierkniffe verraten und damit viele neue Ideen wachsen lassen.
Gesponnen wurde, mehr oder weniger, auch fleissig. Allerdings muss ich noch an meinem Multi Tasking arbeiten...



Total unregelmässig und dazu noch dick aufgehäuft auf die Spule gewickelt *uaaaah* fast wie zu Anfangszeiten. *kicher* Jaja, quatschen, lachen und spinnen gleichzeitig muss man erst mal beherrschen. Na dann, am nächsten Spinntreffen wird weiter trainiert.

Danke Rita, dass du diese Treffen ins Leben gerufen hast und organisiert!

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Ich muss spinnen...

Ja wirklich, ich muss!



Eigentlich wollt ich jetzt erst mal meine gesponnene Wolle verstricken, bevor ich mich wieder dem Spinnrausch hingebe. Tja, blöd nur, dass die für mein Projekt nicht reicht. Zum Glück hatte ich mehr oder weniger von allen Zutaten noch da. Kleiner Nachschubwollberg *g*



Ob ich die Farbe hinbekommen hab, wird sich zeigen. Versponnen siehts doch nochmals anders aus als als Batt.
Ja und Freitag ist Spinntreffen und ich hab gar nix für aufs Rad?!



Da mag ich aber was Buntes dabei haben. Rotholz- und Rainfarnfärbungen, bunte Merinoresten, Dahlien gefärbte Milchseide mit roten Sarifäden garniert kommen Freitag in die Tasche.

Dienstag, 24. September 2013

Fensterschmuck

Hab ich doch tatsächlich nochmals eine ganze Rolle von diesem wunderbaren geschwärzten Eisendraht im Schublädchen gefunden, juchhuu! Fimoperlen hab ich auch noch, also hab ich gleich wieder zu den Zangen gegriffen.



Sie sind schwierig zum fotografieren, es wirkt nie so wie in Natura *seufz* deshalb Detailaufnahmen,



die sich allerdings auch als nicht einfach heraus stellten. Zu hohe Ansprüche an mein fotografisches Können?
So also auch noch mein Versuch, die Kette an ihrem vorbestimmten Platz zu knipsen. Geht im Ganzen schon gar nicht, denn dann könntet ihr die Kette kaum mehr erkennen...



Falls wen meine schmutzigen Scheiben stören: Freiwillige sind herzlich willkommen, Putzzeug ist da. :-P
Ich forme alles händisch mit Zangen, habe nix in der Art von diesen neumodischen Brettern, wo man den Draht nur noch um die Stifte wickelt. Einerseits find ich es spannender, mit den einfachsten Mitteln zum Ziel zu kommen. Andererseits arbeite ich viel zu gerne mit Zangen.

Die ganze Kette als Abschlussbild, wo der schöne (weiss leider nicht welches) Gesteinsmond zu sehen ist. Endlich hat auch dieses Geschenk sein Plätzchen gefunden. *freu*



Die Draussen-Ketten wandern nun Stück für Stück auch nach drinnen, wo sie den Winter an der Wärme verbringen und mich weiterhin optisch erfreuen dürfen. Fenster sind genug dafür da.
Ich befürchte allerdings, dass mich die Kettenformlust noch öfter überfallen wird, auch wenn ich keine Ahnung hab, wo ich die noch hin hängen soll. *g*
Habt ihr vielleicht noch Ideen dafür?