Dienstag, 30. August 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage

Elvira fragt heute beim Wollschaf:

Seit einigen Jahren – noch bevor ich wieder mit dem Stricken begann ‑ bekam ich Probleme mit dem linken Handgelenk (bin Linkshänderin). Ob es nun ein Carpal-Tunnel-Syndrom oder doch eine Sehnenscheidenentzündung war, konnte nie ganz geklärt werden.
Jedenfalls schmerzt meine Hand bei großer Belastung. Inzwischen nicht mehr nur das Handgelenk, sondern auch der Handteller selbst. Sei es durch die PC-Arbeit (Tippen) im Büro, langes Nähen mit der Hand oder eben langes Stricken.
Meine Frage nun: Habt Ihr auch ähnliche Strick-Wehwehchen oder merkt Ihr die Beanspruchung der Hände?
Und kennt Ihr Übungen z.B. zur Entspannung für die Hände? Damit frau auch weiterhin fleißig stricken kann.



Trotz hmpfzig Jahren intensivem Stricken hatte ich bis heute zum Glück kaum körperliche Probleme vom Stricken. *aufholzklopf*

Als die Rundnadeln mit den Seilen auf den Markt kamen hab ich sofort darauf umgestellt weil damit das Stricken viel angenehmer ist. Diese haben den angenehmen Nebeneffekt dass sie Schultern und Arme entlasten. Nicht nur vom Gewicht der Strickarbeit sondern auch wegen der kürzeren Nadeln die einen fliessenderen Ablauf ermöglichen.

Nach meiner Erfahrung kommen die meisten Beschwerden durch falsche und vor allem verkrampfte Körperhaltung. Auch wenn ich meine Handarbeits-lehrerinnen gehasst habe deswegen so hatten sie durchaus Recht uns darauf zu trimmen.
Ich achte also auf eine gute Sitz- sowie Arbeitshaltung und vor allem regelmässig auch ob ich unbewusst die Schultern hochziehe. Das passiert gerne wenn man hochkonzentriert am Werk ist und hat weitere Verkrampfungen in Armen und Händen zur Folge. Da hilft dann meist nur noch Pausieren bis sich alles gelöst hat.
Ab und an wird meine Schwiele am rechten kleinen Finger (von den dünnen Strumpfnadeln) lästig. Dann lass ich das Socken stricken und mach mich an ein Stück mit etwas weniger dünnen Nadeln.
Prügel und Baumstämme, also megadicke Nadeln benutz ich eh nur ausnahmsweise weil ich das Stricken damit nicht mag. Bei Strickfilz lässt sich das aber nicht vermeiden. Mach ich aber auch nur zwischendurch und ist somit erträglich. Je dicker nämlich die Nadeln umso grösser der Bewegungsablauf und die Gefahr von körperlichen Beschwerden.

Und natürlich ist gutes Licht auch wichtig. Eine Tageslichtlampe ermöglicht mir so auch ein entspanntes Stricken abends und verhindert dass ich mich verkrümme um die Maschen zu erkennen.

Übungen in dem Sinne gibts bestimmt. Da ich keine Probleme habe kenn ich leider keine.

Sonntag, 28. August 2011

Sandskulpturen am Bodensee

Mit drei Katzen zuhause fahren wir nicht weg was uns aber nicht daran hindert Tagesausflüge zu machen. So fuhren wir auch in die Ostschweiz an den Bodensee wo ein Sandskulpturen-Wettbewerb stattfand.

Auch wenn sich niemals fotografisch festhalten lässt was alles an diesen Skulpturen zu sehen war hab ich doch ein paar Impressionen für euch.



Wir waren zwei Tage vor der Premierung da und die Figuren waren natürlich noch nicht fertig. Dafür konnte man den Künstlern zuschauen die unbeirrt von den Zuschauern konzentriert an ihren Werken arbeiteten.



Ist es nicht beeindruckend wie sie ihre Skulpturen aus gepresstem Sand zaubern? Mehr Infos dazu findet ihr auf sandskulpturen.ch
Die Sommerhitze ist vorbei und unser Urlaub auch. Schön war's jetzt ist wieder Zeit für anderes.

Dienstag, 23. August 2011

Ist es heiss? Oder ist es heiss?

Genau weiss ich es nicht. Denn heut Morgen hat sich das zweite Thermometer mit lautem Knall verabschiedet.

Ist vielleicht auch besser wenn ich es nicht aufs Grad genau weiss. Es ist schlicht und einfach heiss. Aber wie man solche Tage verbringt DAS wissen wir.



Tinka wär beinah auch ins Becken gehüpft.



Die böse Zeh war ihr dann aber doch zu gefährlich.
Morgen solls ja zwei (!) Grad weniger warm werden mal sehen.

Die verstrickte Dienstagsfrage

Das Wollschaf fragt heute:
Immer wieder liest man, dass Strickstücke fertig gestrickt sind, aber nicht zusammen gefügt werden.
Macht ihr die Auswahl eurer Projekte von der zu erwartenden Näharbeit abhängig?
Vielen Dank an Michaela für die heutige Frage!

Für mich ist das Design entscheidend für die Wahl, nicht die Arbeit und schon gar nicht die Näharbeit.
Zusammennähen find ich nicht schlimm und macht mit der Aussicht auf das fertige Stück auch Spass. Klar mag ich das Fäden vernähen auch nicht wirklich. Aber es gehört halt nun mal dazu. Ich kann ehrlicherweise nicht nachvollziehen warum man fertig gestrickte Teile liegen lässt und nicht beendet.
Ich stricke auch nie Kleidungsstücke ohne Nähte weil diese wichtig sind für den Sitz und die Formstabilität.
Für ein exklusives Kleidungsstück ist es mir die ganze Arbeit wert und mit einer positiven Einstellung dazu geht das auch leicht von der Hand.

Samstag, 20. August 2011

Endlich ist der Sommer da *schwitz*

Sogar meinem Aussenthermometer wars zu heiss heute.



Es ist heiss, so heiss dass sogar das blosse Dasitzen Schweissausbrüche auslöst. Die Sonne hatte bis kurz vorm Untergehen immer noch soviel Power. Das Foto hab ich um 20 Uhr gemacht. *schwitz*

Donnerstag, 18. August 2011

Eeeeeendlich!

Wir Schweizer sind ja echt arm dran wenns um die Zutaten fürs natürlich Färben geht. Vieles bekommen wir hier gar nicht und wenn dann nur zu völlig überteuerten Preisen.
Aber dank eines Aufluges über die Grenze hab ich jetzt endlich die letzte fehlende Zutat und kann die Kaltbeize testen. *freu*



Einmal mehr hab ich wieder gestaunt, wie billig in Deutschland vieles ist. Trotzdem sind wir von unserem Ausflug ohne weitere Mitbringsel heimgekommen.

Eimer mit Deckel hab ich nach langer langer Suche doch auch noch gefunden.
Somit hab ich jetzt alles zusammen und es kann also losgehen.



Ich bin dann mal am Wollstrangen wickeln.

Sonntag, 14. August 2011

Dahlien-Power

Der Duft der Dahlien ist himmlisch und so hab ich mit Hochgenuss einen Topf voller oranger Dahlien gekocht. Noch bevor ich die Kamera holen konnte meinte mein Liebster schon: Unbedingt knipsen das sieht so schön aus. Hab ich natürlich als braves Eheweib gemacht.



Woooowww was für eine Farbe im ersten Zug. Und auch der zweite ist gigantisch stark und schön geworden.



Bin ganz verliebt. So kräftige und warme Farben. Genauso wie ich es mag.

Da war aber irgendwie doch noch einiges an Farbe in der Flotte und so hab ich im dritten und vierten Zug noch blasse Gelbfärbungen vom letzten Jahr überfärbt.



Ich weiss nicht mal mehr womit ich sie gefäbt hatte. Aber aus Erfahrung wird man klug und nun schreib ich meine Strangen alle fein säuberlich an.

Zum Abschluss die ganze Parade.



Und ich verrat euch noch etwas: Ich hab nochmals soviele orange Dahlien im Tiefkühler.

Freitag, 12. August 2011

Meine erste Schilfblütenfärbung

Die Strangen sind trocken und ich kann sie endlich zeigen. Die Farben sind sehr kräftig und leuchtend. *freu* Der dritte Zug ist sogar schreiend neongelb geworden. Ich hab drei Züge gemacht (von links nach rechts).



Schwer verdient denn das Düftchen war nicht sonderlich angenehm. Mehrere Tage hats in meiner Küche nach Fisch gerochen. Da ich die Schilfblüten in einem Ried geerntet habe logisch denn sie trinken ja das Wasser zu ihren Füssen.



Der Rest meiner Ernte hängt zum Trocknen. Bin gespannt ob die dann auch so müffeln.

Dienstag, 9. August 2011

Auch Weinblätter färben

Ich liebe das Färben mit Weinlaub. Es duftet so herrlich ♥ und erinnert mich immer an die griechische Küche. Und die Farben sind einfach irre die man damit erzielt.



Doch, das ist natürlich gefärbte Wolle. *gg* Der zweite Zug (links) wurde sogar noch knalliger und leuchtender als der erste rechts.

Immer wieder erstaunlich und faszinierend was die Natur ermöglicht. Das Färben war allerdings einfacher als diese Farben mit der Kamera einzufangen.

Samstag, 6. August 2011

Mahonien die Zweite

Ich will noch mehr mit den Beerchen experimentieren weshalb ich nochmals ernten war. Einen Teil der Beeren hab ich eingefrohren und einen Teil getrocknet. Mit dem Rest hab ich gleich nochmals eine Runde gefärbt.

Irre und komplett verrückt was diesmal herausgekommen ist.



Rechts der erste Zug, ungebeizte SoWo mit Baumwolle drin. Da hatte ich die Hoffnung dass die Baumwolle lila wird. Meine Schnur die ich zum Abbinden der Strangen verwende besteht auch zum Teil daraus und wurde bei der ersten Mahonienfärbung violett. Tja, sollte wohl nicht sein. Die Baumwolle blieb hell und die Wolle wurde sogar Braun.

In der Mitte der zweite Zug ebenfalls ungebeizte aber klassische Sockenwolle.
Eine Farbe irgendwo zwischen Aubergine und Altrosa. Dunkler und kräftiger als sie auf dem Foto erscheint.

Links eine Strange mit Alaun und etwas Weinsteinrahm gebeizt ist der dritte Zug. Der Farbumschlag ist krass. Ich bin mir auch noch nicht schlüssig ob mir das gefällt.

Aber ich experimentiere auf jeden Fall weiter.

Freitag, 5. August 2011

Ernte-Tag

In meiner Nähe hat es endlos lange Schilfstreifen aber ich hab mich nie getraut da einfach pflücken zu gehen. Heut hab ich endlich den Landbesitzer angetroffen und von ihm die offizielle Pflück-Erlaubnis bekommen. *freu* Hab wohl viel zu viel da ich in einen richtigen Rausch geriet trotz der schwülwarmen Hitze. Ich hab mir also die Schilfblüten wahrlich im Schweisse meines Angesichtes verdient.



Das ist nur ein kleiner Bruchteil meiner Ernte. Die ganze Lese reicht bestimmt für eine Frischfärbung und zum Trocknen für eine spätere Färbung.

Meine Dahlien haben leider nicht die Farbe die auf der Packung stand und wollen auch nicht so richtig blühen also ging ich auf ein Selberpflückfeld. Was tut man nicht alles für sein Färberglück.



Weil auch ich nicht alles auf einmal machen kann frier ich sie ein.

Die Reben überwuchern uns auch schon wieder fast also hab ich noch die Blätter geerntet nach dem Zurückschneiden.



Die sind direkt in den Färbertopf gewandert. Getrocknete hab ich schon genug im Lager.

Montag, 1. August 2011

Schokolade und Caramell

Nicht ganz aber daran muss ich denken wenn ich meine neuesten Färbungen mit dem grünen Fruchtfleisch der Baumnuss betrachte.



Von links nach rechts vom ersten bis letzten Zug. Ich find die Palette total toll, von Zartbitter bis Caramell.

Der erste Zug als Kaltfärbung hat noch etwas nachgedunkelt, aber dieses Braun gefiel mir nun überhaupt nicht.
4kg Nussschalenfleisch krieg ich zwar in meinen grössten Topf rein aber Wolle hat dann keinen Platz mehr. Also hab ich aufgeteilt und in zwei Töpfen gleichzeitig den zweiten Zug gemacht.

Und es hat geklappt *freu* mein erster Zug wurde ganz wunderbar dunkel.



Ein wunderschönes leicht ins Violett schimmerndes warmes Schwarzbraun (ich kriegs leider nicht besser geknipst) schöner und dunkler als ich es mir erhofft hatte.

Das ist der andere zweite Zug gefärbt auf helle Wolle.



Das Spülen hat mich allerdings fast um den Verstand gebracht. Millionen von kleinen Krümmeln die sich nur in unzähligen Wasserbädern lösen.

Deshalb hab ich danach das Fruchtfleisch in Strümpfe verpackt und wieder parallel in zwei Töpfen den dritten Zug gefärbt.



Um doch noch genügend Farbe rausziehen zu können für den vierten und fünften Zug hab ich die zwei Farbflotten zusammengekippt und nur noch je eine Strange geköchelt.



Ich bin mehr als glücklich mit der Ausbeute. Jetzt müssen nur noch meine Hände wieder ansehnlich werden. Aber das wird noch dauern. Nicht umsonst wird für Selbstbräunungscremes auch das Fruchtfleisch der Baumnuss verwendet.